Leseproben

So machten sich die Freundinnen noch einmal auf zur Scheune, um ein wenig mit den Schafskindern zu spielen.

Sie befanden sich etwa zehn Minuten dort, als sie eigenartig knarrende Geräusche vernahmen. Zunächst meinten sie, der Schafbock im Nachbarstall würde der Verursacher sein, weil er immer noch allein in seinem Gehege stand. Plötzlich nahmen sie ein Geräusch wie von Tritten wahr. Immer wieder hielten sie an, so als ob sich ein Unkundiger orientieren wollte.

Trapp, trapp, trapp - Pause - trapp, trapp, trapp - Pause.

"Hörst du das?", fragte Lisa leise. "Das sind weder die Schritte meiner Eltern , noch die Jakobs. Die gehen viel energischer daher, weil sie sich auch in der Dunkelheit gut orientieren können. Glaubst du, dass sich hier ein Fremder eingeschlichen hat?"

Die Mädchen sahen sich ängstlich um, aber es war nichts zu entdecken. Nun waren wieder einige Schritte hörbar.

Trapp, trapp, trapp. Dann war wieder Stille.

Flüsternd sagte Lisa zu Michi:

"Wir machen uns jetzt lieber auf zu meinen Eltern und berichten ihnen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht."

Sie kamen aus der Helle des Stalles in die Dunkelheit und gingen auf das große Scheunentor zu.

"Nicht so eilig, meine Damen. Wohin wollt ihr denn so rasch?", hörten sie plötzlich eine tiefe, fremde Stimme.

"Jetzt wird einmal hier geblieben. Zurück da, he, he, he, zurück mit euch, aber dalli. Geht dorthin zurück, wo es hell ist. Nach rückwärts, aber sofort! Los, los, geht zurück woher ihr gekommen seid, nämlich zu den blökenden Schafen, dort gehört ihr auch hin."