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Leseprobe zum Buch "IM SCHATTEN DES BAUMES"

Informationen
Titel:IM SCHATTEN DES BAUMES
Details zu "IM SCHATTEN DES BAUMES"
Leseprobe:

SPIEL, SATZ UND SIEG

 

Wenn zwei elitäre Tennisspieler nach langer Vorbereitungszeit , was Material und Outfit betrifft, endlich am Platz sind, jeder sein Spielfeld eingenommen hat, werden noch einige Stretchübungen vollbracht, ehe endgültig mit dem Vergleichskampf begonnen werden kann. Einige wichtige Worte zu den Zuschauern wären angebracht:

Bei Matches zwischen auserwählten Spielern stehen an der Publikumstribüne sowohl elitäre Spieler als auch banale, wenn möglich in zwei unabhängig voneinander angeordneten Sektoren.

Sogenannte Spitzenspieler ("Nochelitärere") sind nicht anwesend. Das ist klar. Wen von dieser Elite interessiert schon ein Pimperlmatch?

Banale dürfen unter bestimmten Voraussetzungen anwesend sein. Dazu zählt absolutes ruhiges Verhalten und äußerste Disziplin dem clubeigenen Spieler gegenüber. Dem clubfremden Gegner aber muss mit allen Mitteln entgegengewirkt werden, wobei Buh-Rufe die mindeste feindliche Attacke bedeuten.

Sehr beliebt und wirkungsvoll sind die lauthals geäußerten Outballrufe gegen den 'Feind', also für den auserwählten Mutterblubspieler. Diese zweckdienlichen Zwischenrufe sind besonders dann angebracht, wenn ein scharfer, überaus gemeiner, natürlich nur vom Glück begleiteter Linienball vom Gegner gespielt wurde. So viel unverdientes Glück muss selbstverständlich bestraft werden.

Anders sieht die Sache allerdings aus, wenn der Heimelitäre einen hohen 'Laberlball' einen Meter ins Out befördert, dann ruft der geschulte Zuschauer: "Linienball". Hörte doch jedermann allzu deutlich das Klatschen, als der Ball zwar nicht die Linie, dafür aber einen Stein streifte. (Vielleicht wurde der vor dem Match sogar dorthin gelegt!)

Das müsste das Gegenüber erst einmal zustande bringen! Aber diese Blinden sehen ja nicht einmal die Linien, geschweige denn die Steine!

Dies gehört zu den Grundvoraussetzungen, um niveauvolle Spiele ansehen zu dürfen.

Jetzt erst machen sich die Gladiatoren bereit, ihr Können aneiner zu messen. Noch bevor der erste Ball ins Spiel kommt, blicken sich die Gegner rasch noch hasserfüllt an, mitunter von verbalen Unmutsäußerungen begleitet, wie etwa:

"es gibt Höhenout", oder "der Zwerg da drüben gehört eigentlich in den Kindergarten ..." und vieles mehr.

Lach- und Beifallskundgebungen bestärken den Witzbold noch.

Unser Spieler .....