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Leseprobe zum Buch "MICHI, LISA UND HERR JACCO - HÖHLE DER VERGESSENEN"

Informationen
Titel:MICHI, LISA UND HERR JACCO - HÖHLE DER VERGESSENEN
Details zu "MICHI, LISA UND HERR JACCO - HÖHLE DER VERGESSENEN"
Leseprobe:

Schritte kamen näher, undeutliches Gemurmel von draußen ebenfalls.

"So ein Mist", entfuhr es Bekon neuerlich.

"Es müssen mehrere sein, einer allein unterhält sich nicht."

Tap, tap, tap, Stille. Tap, tap tap, Stille!

Tap, tap, tap hallte es auf steinigem Boden. Sie drückten sich eng in die Wand.

Tap, tap, tap!

Der Schatten wurde größer, er atmete schwer. Der Kienspan in der Hand ließ seine Umrisse erkennen.

Tap, tap, tap!

Jetzt stand er in unmittelbarer Nähe. Genau konnten die Kinder die Gesichtszüge noch nicht erkennen.

Der schwarze, lange Überrock des Mannes streifte am Erdboden und hinterließ eine kleine Staubwolke, die die Schleimhäute der Nasen von den Jugendlichen kitzelte.

Tap, tap, tap!

Ein Hüne von einem Mann, den das Alter bereits beugte.

"Gewiss ist er auch so böse, wie er groß ist", dachte Bekon und der Angstschweiß strömte ihr den Rücken herunter.

"Mach rasch!",  hörten die Kinder vom Höhlenausgang die mürrisch keifende Stimme der Frau.

"Ich will keine Wurzeln schlagen, wir haben einen ewig langen Weg zurück, bis wir zum Pferdegespann kommen, das uns in unser Dorf zurückbringt. So ein Trödler!"

"Ja, ja", schnaubte der Mann und war offenbar empört über den Tadel von draußen.

"Wir versäumen nichts. Frau, halt lieber deinen Mund, sonst setzt es was, wenn ich wieder zurückkomme!"

Flink schob der Mann das Erdreich von der Eisentüre weg. Den Spaten ließ er neben die Fackel fallen, die er wieder an sich nahm. Ächzend bewegte sich der Riegel, als er zurückgeschoben wurde. Er schlug die Tür auf.

Die Mädchen waren gespannt wie eine Eisenfeder. Sie mussten den richtigen Zeitpunkt abwarten, um zuschlagen zu können. Viel Zeit blieb ihnen allerdings nicht.

Einige Sekunden, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkamen, warteten die Mädchen noch zu. Dann bewegte sich Aker leise aus der Nische, während Kere sich des Spatens des Mannes von der gegenüberliegenden Seite bemächtigte.

Bekon half Aker, die Eisentüre behutsam, vor allem äußerst leise zu schließen.

"Nur kein krächzendes Geräusch", bat Aker insgeheim Gott Domhall. Die Falltüre schloss sich geräuschlos. Lediglich der Riegel ächzte, als er vorgeschoben wurde.

"Nun nichts wie raus, und auf die Frau stürzen!", befahl Aker kaum vernehmlich.